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Lokalradios in Norwegen: Wechseln DAB+-Hörer tatsächlich wieder zu UKW?
Eine Untersuchung des Unternehmens Kantar sorgt bei Anhängern der UKW-Technologie und Gegnern von DAB+ für Freude. Angeblich wechseln in Norwegen Lokalradio-Hörer von DAB+ auf UKW zurück, um ihr lokales Programm zu empfangen. Wie die radioWOCHE berichtet, seien die Hörerzahlen von DAB+ bereits zum zweiten Mal in Folge gesunken, während die der UKW-Hörer gestiegen sei. FM würde in Norwegen eine Renaissance erleben, analysiert das Online-Magazin.
Die Zahlen dürfen jedoch bezweifelt werden. Wer sich digitale Technik zum Radiohören angeschafft hat, hört Radio zumeist auch dauerhaft auf diesem Weg, ohne zum alten UKW zurückzuwechseln. Ein solches "Back to the roots" wäre nur denkbar, wenn ein Hörer bei DAB+ Empfangsprobleme hat. Gerade bei den norwegischen Lokalradios ist dies aber eher unwahrscheinlich. Denn diese werden auf DAB+ in größeren, regionalen Multiplexen mit sehr guter Versorgung verbreitet, während sie auf UKW mit schwachen Leistungen oft nur eine Kleinstadt versorgen.
Ein Wechsel zurück zu UKW in einer Umfrage könnte neben üblichen statistischen Abweichungen auch ein Indiz dafür sein, dass viele heute gar nicht mehr genau wissen, wie sie Radio hören.
Vor allem Autoradios arbeiten hybrid und wechseln automatisch den best verfügbaren Verbreitungsweg. In Norwegen mit einer hohen Dichte an Neuwagen (zumeist E-Autos) dürften die meisten Radio über DAB+ hören. Laut der Umfrage geben übrigens knapp 4 Prozent auch offen zu, dass sie nicht wissen, auf welchem Verbreitungsweg sie Radio hören.
In Norwegen wurden die großen UKW-Ketten (öffentlich-rechtlich und privat) schon Ende 2017 abgeschaltet. Lokalradios dürfen aber noch auf UKW senden.
Fri, 07. Feb 2025
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