• ORF: 70 Jahre „Zeit im Bild“ mit einer Hauptabend-Sendung zum Geburtstag
    Wer A wie Austria sagt, kommt hierzulande ohne Z wie „ZIB“ nicht aus: Seit 70 Jahren steht die Marke „Zeit im Bild“ nicht nur für tagesaktuelle Information, sie bestimmt noch immer den Tagesablauf von im Schnitt mehr als einer Million Österreicherinnen und Österreichern, wenn das ZIB-Studio um 19.30 Uhr zum verlängerten Wohnzimmer wird. Was am 5. Dezember 1955 erstmals unter dem Namen „Zeit im Bild“ on air gegangen ist, feiert am Montag, dem 24. November 2025, um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON (auch mit live ÖGS-Dolmetschung) sein 70-Jahre-Jubiläum mit einer Hauptabend-Sendung. Tarek Leitner und Nadja Bernhard begrüßen dabei zwei wortgewaltige Gäste, die Kraft ihrer Vita zu den profundesten Kennern der „Zeit im Bild“ gehören: Helga Rabl-Stadler, Journalistin, langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele und Tochter des ehemaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher (ORF 2 zeigt ebenfalls am 24. November um 23.15 Uhr die Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“) und Gerhard Zeiler, ehemaliger ORF-Generalintendant und nunmehriger weltweit agierender Medienmanager.

    ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „In der heutigen Medienwelt wird mehr denn je von Marken gesprochen, Marken, die Bindung herstellen und Unterscheidbarkeit schaffen sollen. Die ‚Zeit im Bild‘ ist ohne Zweifel die Blaue Mauritius unter den TV-Marken. Seit 70 Jahren steht sie im ORF für den bestmöglichen Journalismus seiner Zeit. Heute ist sie eine Rettungsinsel in einem Meer von Fake News. Ich gratuliere und danke allen, die im Lauf der Zeit und bis heute die ‚ZIB‘ zur medialen Top-Marke geformt haben. Der ORF und das Land wären ärmer ohne sie.“

    Zum Geburtstag blickt die Sendung außerdem zurück auf die Anfänge auf dem Gelände von Schönbrunn, gezeigt werden dabei auch historische Momente, die die „Zeit im Bild“ geprägt haben. Fritz Dittlbacher geht der Frage nach, wie sich der Journalismus in der ZIB entwickelt hat. Ein Blick ins Archiv zeigt, wie sich Nachrichten in der Zeit von Social Media und Fake News orientieren müssen. Tarek Leitner wirft einen Blick hinter die Kulissen: Er hat Tobias Pötzelsberger und Susanne Höggerl mit der Kamera durch einen „ZIB“-Tag begleitet. Und: Was wäre eine Jubiläumssendung ohne die besten Hoppalas aus 70 Jahren?

    Eine kurze Geschichte der Zeit (im Bild)

    Ehe die „Zeit im Bild“ mit einer von Thaddäus Podgorski erdachten Namens-„Notlösung“ am 5. Dezember 1955 um 17.00 bzw. 19.00 Uhr erstmals on air ging, bestanden die Fernseh-„Nachrichten“ aus Standbildern, die als „Bilder des Tages“ mit Kommentaren unterlegt wurden. Vorbild der ersten Bewegtbilder der heimischen Nachrichtengeschichte war die Austria Wochenschau, die neue „Zeit im Bild“ war immerhin zweimal in der Woche zu sehen. Herbert Kragora war als Moderator der erste Anchorman in der Geschichte des ORF.

    Die sogenannte „Informationsexplosion“ in den Jahre 1967 bis 1974 unter Generalintendant Gerd Bacher hob die „Zeit im Bild“ auf ein neues Level. Sondersendungen wie etwa zum Prager Frühling waren zwar nicht unter der Marke „Zeit im Bild“ zu sehen, wurden jedoch von der Redaktion gestaltet. Fragen an Politiker:innen wurden nicht mehr vorab eingereicht, sondern von den Redakteurinnen und Redakteuren nach journalistischen Gesichtspunkten gestellt. Auch die Technik machte einen entscheidenden Schritt: 1977 wurden die Filmrollen durch magnetische Bandaufzeichnungen (Video) abgelöst, was eine raschere und Mehrfachnutzung des gedrehten Materials erlaubte.

    Immer mehr tägliche „ZIB“-Ausgaben verlangten nach einem neuen Redaktionsmanagement, dementsprechend wurde 1984 ein eigener Newsroom eingerichtet. Die „ZIB“-Moderatorinnen und -Moderatoren saßen dabei quasi inmitten der Redaktion in einem Bereich, den man auf gut Österreichisch als kleines „Eckerl“ bezeichnen würde. Arbeitsabläufe konnten durch Zurufen erledigt werden. Auch Live-Sondersendungen wurden so besser abgewickelt. Viele Jahre war die Mondlandung die längste Übertragung der ORF-Historie, ehe diese 2001 von einer 43 Stunden langen Nonstop-Übertragung zu den 9/11-Terroranschlägen abgelöst wurde. Hannelore Veit hatte das Publikum damals mit den Worten „Guten Tag meine Damen und Herren zu einer kurzen Sondersendung der ‚Zeit im Bild‘. Angesichts der Ereignisse in New York bleiben wir auf Sendung“ begrüßt.

    Erste Breaking-News-Übertragung war allerdings bereits 1991 jene zum Irak-Krieg, die den Standard für Info-Live-Berichterstattung in Österreich setzen sollte.

    2002 nahm der damals neue, volldigitalisierte Newsroom seinen Betrieb auf, die „ZIB“ verfügte nun über ein eigenes TV-Studio, immer mehr Ausgaben der „ZIB“ wurden von dort ausgestrahlt. Der Newsroom war für unvorhergesehene Ereignisse nun 24 Stunden durchgehend besetzt. Zwei Jahrzehnte blieb es eines der modernsten TV-Studios Europas, ehe am 25. Februar 2023 mit Fertigstellung des neuen Multimedialen Newsrooms am ORF-Mediencampus die „Zeit im Bild“ erstmals aus dem dortigen neuen TV-Studio ausgestrahlt wurde, wo sie bis heute beheimatet ist.

    Durchschaltung und Doppelmoderation

    Zwei Besonderheiten prägten vor allem die „Zeit im Bild“ um 19.30 Uhr: Die Doppelmoderation wurde im September 1987 unter Generalintendant und „ZIB“-Namensgeber Teddy Podgorski eingeführt. 2002 vorübergehend wieder abgeschafft, kehrte die Doppelmoderation 2007 wieder zurück – und das bis heute.

    Noch länger zurück reicht die sogenannte Durchschaltung der „Zeit im Bild“, also die Ausstrahlung in ORF 1 und ORF 2 (damals FS1 und FS2). 1979 eingeführt, wurde sie 2007 aufgegeben, kehrte aber im Zuge der Berichterstattung über die Corona-Pandemie 2020 wieder zurück und blieb bis heute bestehen.

    Neben der „Zeit im Bild“ um 19.30 Uhr stehen heute wochentags mit den Kurzausgaben der „ZIB“ um 7.00, 7.30, 8.00 und 8.30 Uhr im Rahmen von „Guten Morgen Österreich“, den „ZIB“-Sendungen um 9.00 Uhr, 13.00 und 17.00 Uhr, „Aktuell nach eins“ und „Aktuell nach fünf“, der „ZIB 2“ sowie dem „ZIB Magazin“ und den „ZIB Flash“-Ausgaben in ORF 1 gleich zwölf weitere tagesaktuelle Ausgaben aus der „ZIB“-Familie auf dem Programm. Dazu kommen im Anlassfall (Breaking News) „ZIB Spezial“-Ausgaben. Mit „ZIB History“ und „ZIB Wissen“ geht die „Zeit im Bild“ mehrfach im Jahr auch weg von der Tagesaktualität und hin zur historischen Einordnung und Erklärung.

    Quoten-Dampfer „Zeit im Bild“

    Nur die neun „Bundesland heute“-Ausgaben können, zusammengerechnet, der „Zeit im Bild“ quotentechnisch das Wasser reichen. Tag für Tag sind es bisher im Jahr 2025 im Schnitt rund 1,1 Millionen Zuseher:innen, die um 19.30 Uhr live dabei sind, bei 54 Prozent Marktanteil. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass etwa vor zehn Jahren und damit zum 60er der „Zeit im Bild“ die Durchschnittsreichweite noch bei 978.000 und 45 Prozent Marktanteil und damit signifikant unter den heutigen Werten lag.

    Außerdem hat die Marke „Zeit im Bild“ mittlerweile auch die Social-Media-Welt erobert. So hat die „Zeit im Bild“ auf Instagram aktuell 1,3 Millionen Follower, auf TikTok 660.000 Follower und auf YouTube 65.000 und zeigt dort faktengeprüfte Beiträge und Clips. Damit ist die „Zeit im Bild“ unangefochten Österreichs Nummer eins.

    Die „Zeit im Bild 1“-Anchors

    Die Moderatorinnen und Moderatoren der „Zeit im Bild“ bilden das Who’s who des österreichischen Fernsehjournalismus ab. In loser chronologischer Reihenfolge waren das bisher Herbert Kragora, Hans Lazarowitsch, Helmut Sigmund, Gerd Prechtl, Frank Lester, Wolfgang Riemerschmid, Walter Richard Langer, Franz Kreuzer, Herbert Gnedt, Peter Fichna, Heribert Queste, Annemarie Berté (sie präsentierte ab 1975 als erste Frau die ORF-Hauptnachrichten), Günter Schmidt, Herbert Weissenberger, Horst Friedrich Mayer, Ricarda Reinisch, Ursula Stenzel, Klaus Edlinger, Josef Broukal, Alfred Stamm, Gerhard Vogl, Gertrude Aubauer, Margit Czöppan, Danielle Spera, Hans Georg Heinke, Eugen Freund, Hannelore Veit, Stefan Gehrer, Martin Traxl, Gerald Groß, Wolfram Pirchner, Rainer Hazivar und Johannes Marlovits. Derzeit bilden Tarek Leitner und Nadja Bernhard bzw. Tobias Pötzelsberger und Susanne Höggerl die beiden „Zeit im Bild“-Teams.

    „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“

    Untrennbar mit der Historie der „Zeit im Bild“ verbunden ist auch Gerd Bacher. Die Dokumentation „Gerd Bacher, 100: Demokratie lernen“ von Gerald Heidegger zeichnet anlässlich von Bachers 100. Geburtstag (18. November) am 24. November um 23.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON den Weg des früheren Generalintendanten vom Nationalsozialismus zur Demokratie nach. Das Kennenlernen der Demokratie ist die Grundlage für das spätere Schaffen des Medienmachers Gerd Bacher, der maßgeblich die Gestalt des ORF und die Neubestimmung einer modernen österreichischen Identität geprägt hat. Mit den Stimmen von Bacher-Kennerinnen und -Kennern wie Anneliese Rohrer, Karin Moser, Barbara Coudenhove-Kalergi, Peter Huemer, André Heller und Gerhard Zeiler werden die Innovationen Bachers nachgezeichnet. In Frage steht in der Dokumentation auch, wie Gerd Bacher der digitalen Gegenwart der 2020er Jahre begegnen würde.

    Noch mehr zu 70 Jahre Fernsehen

    Am Montag, dem 24. November, stehen auch weitere Sendungen im Zeichen des Jubiläums 70 Jahre Fernsehen in Österreich. So bringt „Thema“ um 21.20 Uhr einen Beitrag über ehemalige Programmansagerinnen wie Chris Lohner und Eva Maria Klinger. Und der „kulturMontag“ beginnt um 22.30 Uhr mit „Ein Fenster zur Welt – 70 Jahre Kultur im Fernsehen“.

    Noch mehr Feierlichkeiten zum Jubiläum: „Vera Russwurm präsentiert Highlights aus 70 Jahren TV“. Sie feiert am Freitag, dem 12. Dezember, um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON mit prominenten Gästen „Ein Fest fürs Fernsehen“. Gemeinsam blicken sie auf große Momente der heimischen TV-Geschichte. www.orf.at


    Fri, 21. Nov 2025




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