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Wirtschaftsplan 2026 – schwierige Phase für Radio Bremen
Am 4. Dezember hat der Rundfunkrat von Radio Bremen den Wirtschaftsplan für das Jahr 2026 genehmigt und die Mittelfristige Finanzplanung für den Zeitraum 2025 bis 2028 zur Kenntnis genommen. Radio Bremen plant für 2026 mit Erträgen von 129,0 Mio. Euro bei Aufwendungen von 125,6 Mio. Euro, erzielt also einen rechnerischen Überschuss von 3,4 Mio. Euro. Für den Vierjahreszeitraum 2025 bis 2028 weist die Planung allerdings eine Finanzierungslücke von 2,3 Mio. Euro auf.
Der rechnerische Überschuss für 2026 ist das Resultat weiterer Kürzungs- und Einsparungsmaßnahmen, um die bisher ausbleibende Beitragserhöhung, sinkende Werbeeinnahmen, durch den Tarifabschluss bedingte erhöhte Personalkosten sowie den Mehraufwand für die bundesweite Berichterstattung zum Tag der Deutschen Einheit 2026 in Bremen aufzufangen. Sollte der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) zum 1. Januar 2025 empfohlene Beitragserhöhung weiterhin ausbleiben, werden weitere Einschnitte unumgänglich sein, um die fehlenden Einnahmen von jährlich 3,4 Mio. Euro zu kompensieren und einen ausgeglichenen Haushalt am Ende der laufenden Beitragsperiode 2025 bis 2028 zu erreichen.
Intendantin Yvette Gerner: "2026 ist das zweite Jahr in Folge, in dem Radio Bremen nicht bedarfsgerecht finanziert wird. Das zwingt uns zu harten Entscheidungen. Wir kürzen nicht mit dem Rasenmäher, sondern setzen klare Prioritäten. Wir schützen den Kern unseres Auftrags: verlässliche Berichterstattung für die demokratische Gesellschaft in der Region. Aber je länger die von der KEF empfohlene Beitragserhöhung ausbleibt, desto schmerzhafter werden die Einschnitte für Programm, Publikum und Beschäftigte."
Konkret produziert Radio Bremen 2026 nur eine statt zwei Tatort-Folgen und verzichtet auf weitere fiktionale TV-Projekte. Auch im Personalbereich wird spürbar gekürzt. Erste Kultur- und Veranstaltungskooperationen werden eingeschränkt. Zusätzlich sperrt Radio Bremen Mittel und erzielt über Prozess- und Technikmodernisierungen weitere Effizienzen. Insgesamt summieren sich die im Wirtschaftsplan 2026 ergriffenen Kürzungs- und Einsparungsmaßnahmen auf rund 3 Mio. Euro.
Die Diskussionen in den Aufsichtsgremien zeigen deutliche Erwartungen, dass die Politik den Empfehlungen der KEF nicht gänzlich ausweichen kann. Die Gremien begrüßen aber die vorsichtige Herangehensweise Radio Bremens, Chancen und Risiken abzuwägen und angesichts der weiterhin unklaren Beschlusslage zum Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrag "auf Sicht" zu fahren. Dass mit dem geplanten Überschuss für 2026 ein notwendiger Beitrag zur finanziellen Stabilität des Senders gemacht wurde, verweist in ihrer Sicht auf eine verantwortungsvolle Geschäftsführung im Sender. www.radiobremen.de
Mon, 08. Dec 2025
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